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Artesische Quelle
Farafra
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Bestaunen
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Coloured_Canyon
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Ex_Meeresboden
Weiße_Wüste
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Farafra_Künstler_Haus
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Grabkammer
Bemalung
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Ideale_Sandpiste
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Pharao_Hot_Springs
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Pyramiden_Giseh
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Reiseleiterin_Pia
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Sonnenaufgang
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Wadi_Sinai
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Weiße_Wüste
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Ziegenhirtin
Beste_Verständigung
 

Afrika-Tour_05
31. Oktober 2004

4. Route vom Sinai durch Ägypten bis Assuan

 

Hallo liebe Afrikafreunde, Globetrotter,
Freunde und Familie,

auf unserer Reise werden wir oft über unser Vorhaben – durch ganz Afrika bis Kapstadt zu reisen - bestaunt und bewundert. Aber ehrlich: Mit etwas Erfahrung und einem gut ausgerüsteten Fahrzeug ist dies heute kein großes Problem mehr. Wir bewundern das englische Paar, welches mit ihren Touren-Rädern das gleiche Ziel erreichen wollen, oder noch mehr die beiden jungen Radfahrer aus Schweden, welche von  Kap zu Kap reisen. Bei – 30 Grad haben sie am Nordkap angefangen und wollen 20 Monate später mit relativ einfachen Rädern in Kapstadt sein.  Fast Unglaublich, es gibt aber noch Erstaunlicheres!  Wir sind in Assuan im Büro der Nile Navigation um unsere Fährtickets zu klären. Hier treffen wir einen Japaner, der zu Fuß von Kairo nach Kapstadt unterwegs ist. Der Landweg von Ägypten in den Sudan ist gesperrt,  (obwohl eine 1a geteerte Straße von Assuan bis Wadi Halfi/Sudan führt) sodaß es außer mit internationalen Flügen nur eine Möglichkeit gibt und zwar mit der Fähre von Assuan über den Nasser-See. Wir werden auf der Fähre noch Gelegenheit haben mit dem Extrem-Globetrotter ins Gespräch zu kommen.

Obwohl die Fähren überlastet sind, können wir nächste Woche mitfahren, allerdings getrennt. Am Montag, den 1. November geht die Passagier-Fähre mit unserem kürzesten Fahrzeug. Die beiden Fahrzeuge über 5 m Länge müssen einen Tag später mit einem seperaten viel langsamerem Ponto und nur mit Fahrer ohne weitere Begleitung die Reise antreten. Horst wird sich deshalb mit 4 Frauen wie ein Scheich fühlen.

Seit unserem letzten Bericht von unserer Einreise in Ägypten haben wir sehr viel erlebt. Die Eindrücke sind so vielfältig, daß dies in einem Tourenbericht kaum wiedergegeben werden kann und wir sind uns sicher, daß wir –ohne den bürokratischen Stress mit eigenem Fahrzeug- die Eindrücke von Ägypten nochmals vertiefen wollen.

Die Sinai-Halbinsel hat uns in mehrfacher Weise stark beeindruckt. Da Hop-Sing bereits mehrmals als Tour-Guide bei Motorrad-Touren im Sinai unterwegs war, kennt er sich bestens aus und führt uns zu den besonderen Highlights wie den Coloured Canyon und die  eindrucksvollen Wadis (Trockentäler) im Sinai (BILD 1,2). Für Offroad-Fahrer echte Pisten-Leckerbissen. Auf der ganzen Halbinsel gibt es nicht einen einzigen Fluß oder Bach. Selbst bei einem extrem seltenen Regen, versickern die Wasserläufe sofort. Das Lebenselixier Wasser kommt aus immer tieferen Brunnen, artesischen Quellen und Meerwasser-Entsalzungsanlagen.

In der Taucherkultstätte Dahab am Roten Meer campieren wir direkt am Meer in einer Lagune und haben dort die herrlichsten Korallenbänke zum Schnorcheln keine 20 m vom Bett weg und knapp unter der Wasseroberfläche. Das Schnorcheln macht fast süchtig und prompt macht Horst unliebsame Bekanntschaft mit einem Seeigel.

Die Weiterfahrt zum Katharinenkloster führt durch landschaftlich sehr reizvolle Wüstenpassagen, welche einen Künstler dazu inspiriert hat,  Felsen und Steinbrocken in der Landschaft blau anzumalen. Dies ergibt in der Abendsonne eine zauberhafte Stimmung. In den Landkarten wird dieses Gebiet mit „Blue Mountains“ bezeichnet (BILD 4).

Beim berühmten Katharinenkloster am Fuß des Mosesberges mit dem brennenden Dornbusch übernachten wir. Frühmorgens um 2 Uhr, bewaffnet mit Taschenlampen stolpern wir zusammen mit Eseln, Kamelen  und Heerscharen von anderen Touristen die 700 Höhenmeter auf den Berg Sinai hinauf, um einen bilderbuchhaften Sonnenaufgang zu genießen (BILD 6).

Dort erfahren  wir von dem Attentat in Taba. Sinai ist dabei den Tourismus kräftig anzukurbeln. Durch diesen Anschlag werden diese Bemühungen stark zurückgeworfen.

Gegensätzliche Begegnungen erfahren wir auf der Weiterfahrt über Offroad-Pisten,  Besuch in einem beschaulichen, gepflegten Nonnenkloster in einer Oase, aber auch Kontakte mit den Menschen, die den harten Lebensbedingungen der Sinai-Berge ausgesetzt sind. z.B. die Herde einer Ziegenhirtin versorgen  wir mit Gemüseabfälle und dabei entwickelt sich eine sehr beeindruckende Begegnung mit der älteren Ziegenhirtin. Tim und Pia freunden sich mit ihr an (BILD 3).Von Magda und Falk wird sie mit Kleidern für Ihre Enkelkinder beschenkt. Wir haben den Eindruck für sie ist heute ein ganz großer Festtag.

Mit Abstecher zu den Pharaonen Hot-Springs (BILD 5), direkt am Strand des Roten Meers, den verwahrlosten Mosesquellen, laut 2-jähriger Pia -unserer „Reiseleiterin“ (BILD 7) -      „Ein Ziegenklo“, fahren wir entlang vieler Hotel-Bauruinen an der Ostküste des Golf von Suez durch den Suez-Tunnel nach Kairo.

Der Verkehr in Kairo ist für uns etwas gewöhnungsbedürftig. Es gibt zwar Verkehrsregeln, Hupverbot und Verkehrszeichen, aber keiner hält sich daran. Erstaunlich, wie schnell man sich anpaßt. Trotzdem ziehen wir es vor unsere Fahrzeuge auf dem Salma-Camp stehenzulassen und für umgerechnet ca 2,50 € mit dem Taxi in die Stadt zu fahren. Parkplätze gibt es sowieso nicht in der Innenstadt. Vom Camp aus locken bereits durch den Dunst die Pyramiden von Giseh. Doch zunächst werden die noch fehlenden Visa für den Sudan besorgt. Typisches Rollenverhalten, Frauen versorgen in dieser Zeit den Haushalt. Die Visa können wir bereits am Nachmittag nach Bezahlung von 100 US $ pro Person abholen.

Wir treffen dort Reisende, welche bereits in Assuan waren, dort das Visum nicht bekommen haben und wieder zurück nach Kairo mußten.

Unser Kulturprogramm in Kairo beschränkt sich auf das Nationalmuseum und die Pyramiden von Sakkara und Giseh (BILD 8,9).

Da wir bei der Einreise in Nuweiba die Bier- u Weinvorräte nicht aufgefüllt haben, steuern wir vor der Weiterreise den Alkohol-Laden in Kairo an. Leider geschlossen. Er öffnet erst am Abend meint ein englischsprechender Passant. Abends hat er aber immer noch geschlossen. Ja kein Wunder, morgen beginnt Ramadan! Kein Verkauf von Alkohol mehr! Die Enttäuschung ist groß. Gehören wir schon zu den Alkoholikern ?

Seit dem Attentat in Luxor im November 1997 wurde in Ägypten im Niltal für die Touristen eine Konvoipflicht eingeführt und eigens neben der Touristen-Polizei eine Konvoi-Polizei eingeführt. Um dies zu umgehen haben wir die Wüstenroute über die Oasen Baharia, Farafra und Dakhla  bis nach Luxor gewählt (BILD 10_15,17). Die Strecke ist zwischenzeitlich durchgehend asphaltiert, in gutem Zustand, aber sehr unfallträchtig. Besonders interessant auf dieser Route sind die Besiedlungsprogramme „New Valley“. Neue Brunnen, artesische Quellen aus fossilem Wasser und ein Kanalprojekt vom Nasser See versorgen diese Wüstengebiete mit Wasser. Angeblich soll der Fruchtlandanteil des Landes von 5 auf 25 % der Landesfläche erhöht werden und ein hoher Bevölkerungsanteil dort angesiedelt werden. Die artesischen Quellen mit heißem Wasser bieten für uns willkommene Bade- und Duschmöglichkeiten (BILD 16). Wanderungen durch die Palmenhaine, zwischen den Bewässerungssystemen, der Kampf  zwischen Fruchtland und den Wanderdünen wird vor einem sichtbar.

Normal haben wir hier tagsüber knapp unter 40 Grad. Als an zwei Tagen die Temperatur abends auf 25 Grad zurückgeht, werden erstaunlicherweise bereits die Fließjacken herausgeholt. Morgens erwachen wir und glauben wir sind in Ulm. Es hat tatsächlich Nebel. Aber bereits kurz nach Sonnenaufgang sind die Sonnenstrahlen stärker. Der Nebel verschwindet in Minutenschnelle.

Die letzte Strecke vor Luxor fährt uns noch ein Polizeifahrzeug hinterher,  wir machen provokatorisch in der Gluthitze der Wüste eine Pause. Die Polizei steht ohne Schatten neben dem Auto und bittet uns doch weiterzufahren. Mit dem Hinweis, daß die Kinder eine Pause benötigen, geben sie sich zufrieden und warten geduldig bis wir die Reise fortsetzen. Falk als barmherziger Samariter spendiert trotz Ramadan eine kühle Flasche Mineralwasser.

In Luxor finden wir das angenehme Camp Rezeiky mit einem eiskalten und sauberen Schwimmbad!  Es gibt für uns hier mehr zu sehen wie in Kairo, insbesonders die Tempel-Anlagen Luxor und Karnak. (BILD 18-22). Bei der Weiterfahrt und in  Assuan erleben wir die ägyptische Bürokratie in Vollendung.

Davon und die vor uns liegenden Erlebnisse bei der Einreise in den Sudan beim nächsten Bericht.

 

Viele Grüße von Allen Afrika-Reisenden

Hop-Sing u Birgit mit Kindern Tim und Pia. Allrad-Iglhaut-Sprinter, James Cook Aufbau.
Falk und Magda mit Iveco und Aufbau-Kabine.
Horst und Elisabeth mit Hochdach Iglhaut-Sprinter.