01_Rinderherde.JPG
01_Rinderherde
02_Rendille_Hirten.JPG
02_Rendille_Hirten
03_Samburu_Frau.JPG
03_Samburu_Frau
04_Ewaso_Nyiro.JPG
04_Ewaso_Nyiro
05_Äquator.JPG
05_Äquator
06_Menengai_Krater.JPG
06_Menengai_Krater
07_Geysir_Bogoria.JPG
07_Geysir_Bogoria
08_Nashorn.jpg
08_Nashorn
09_Auswilderung.JPG
09_Auswilderung
10_Wasserbueffel.jpg
10_Wasserbueffel
11_Giraffen.jpg
11_Giraffen
12_Zebra_Kili.JPG
12_Zebra_Kili
13_Masaifrau.JPG
13_Masaifrau
 

Afrika-Tour_10b
27. Februar 2005

10. Route von der Grenze Äthiopien/Kenia bis Nairobi

 

Hallo liebe Afrikafreunde, Globetrotter,
Freunde und Familie,   

Jambo „Willkommen in Kenia“

Die Abwicklung an der keniaschen Grenze ist sehr freundlich, zügig und unproblematisch. Der Zollbeamte versteht bei der Abwicklung des Carnet nur nicht, dass wir mit dem D-Schild keine „Dutch“, sondern „Germans“ sind. Es wird nichts kontrolliert, wir müssen nur die obligatorische Straßengebühr bezahlen. Mit der Angabe Transit nach Tansania überschlägt er die km-Zahl und zeigt auf seine Liste, die 45 US$ ausweist. Wir wollen uns verabschieden als Falk am schwarzen Brett ein Passbild auffällt. Ja tatsächlich, das ist doch der agile Sudankenner, der uns bei der Überfahrt von Assuan nach Wadi Halfa verschiedene Tipps gegeben hat. Hat er hier sein Passbild verloren? „No, he is wanted as Al-Kaida Terrorist. If you see him again, please call the nearest police station!” Uns bleibt die Spucke weg. Hoffentlich sehen wir ihn nie wieder.



Trans-East African Highway von Moyale bis Isiolo

In Kenia wird alles leichter, prophezeite man uns bereits in Äthiopien. Dies trifft aber sicher nicht auf die ca 560 km lange Piste zu, welche vor uns liegt. Verschiedentlich wurde empfohlen, diese materialmordende  Strecke zu meiden und eine weiter östlich verlaufende Alternativ-Piste zu nehmen, die besser zu befahren sei. Ein Vermessungs-Ingenieur aus Fürstenfeldbruck, der mit seiner Firma in Nairobi einen großen Teil der Straßen in Kenia und im südlichen Äthiopien vermisst, rät uns aber dringend davon ab. Der bisher nur im Konvoi zu befahrende Trans-East African Highway sei zwischenzeitlich vor Überfällen sicher, die näher an Somalia liegende Ausweichpiste aber nicht.

Die Steingeröll-Wellblechpiste der schlimmeren Art mit groben Steinen, teilweise tiefen Spurrillen durch die Wüste fordert wirklich Mensch und Auto. Glücklicherweise regnet es nicht, sonst wäre noch zusätzlich eine Schlammschlacht daraus geworden. Natürlich mag der Iveco überhaupt kein Wellblech und so beenden wir bereits in Turbi die erste Etappe, immerhin ohne Schaden. Wir unterhalten uns in der Fernfahrerkneipe mit dem örtlichen Lehrer, der die Nomadenkinder betreut und seine schwierigen Arbeitsbedingungen beschreibt. Es fehlt an Allem. Doch während er auf einem Papier der UNESCO an seinem Stundenplan bastelt, gibt er sich zuversichtlich „God will help us“.

Der Linienbus von Moyale bis Nairobi macht vor der Kneipe seinen Stopp. „You must help us“.  Dringend muss ein Reifen repariert werden, damit die Reise weitergehen kann. Selbstverständlich helfen wir, aber bis wir uns umschauen, liegt nicht nur ein, sondern fünf defekte Reifen an unseren Fahrzeugen. Wir müssen ganz energisch protestieren, dass wir hier keine Werkstatt sind. Schließlich werden 2 Reifen geflickt und 3 neue montiert und mit unseren Kompressoren aufgepumpt. Der Bus hatte durch seine Reifenpannen bereits 5 Stunden Verspätung. Zwischenzeitlich sind es mehr als 6 Stunden. Bevor es weitergeht meint die Busbesatzung zu den Fahrgästen. „Bedankt Euch bei den Deutschen, wir hätten sonst nicht weiterfahren können“. Unser Werkzeug können wir gerade noch in Sicherheit bringen, bevor der Bus weiterfährt. Der große Hammer der Kneipen-Wirtin bleibt aber verschwunden.

Nach der zweiten Tagesetappe erreichen wir Marsabit mit dem gleichnamigen Nationalpark. Mitten in der Steinwüste erheben sich Vulkanberge, die ein gutes Kleinklima schaffen. Durch die Berge gibt es ausreichend Niederschlag. Es ist alles grün.

Zum ersten Mal nach Arba Minch können wir wieder Obst, Gemüse und Milch einkaufen. Rechtzeitig treffen wir an der Lodge im Nationalpark ein. Sie liegt wunderschön an einem Vulkansee und von der Terrasse haben wir einen herrlichen Blick auf Elefanten mit ihren Babys und den Wasserbüffeln. Bei einer Tasse Kaffee schauen wir den Elefantenbabys zu, wie sie ganz frech probieren die Wasserbüffel von ihrem Revier zu vertreiben. Wir sind die einzigen Gäste in der sehr netten und einladenden Lodge. Zum Abendessen und Frühstück bekommen wir ein komplettes Buffet serviert.

Bei einer Rundfahrt durch den kleinen Park, entlang dem Kratersee Paradise, den verschiedenen Kratern, sowie den Wasserlöchern, sehen wir wie der Volksstamm der Rendille seine Rinderherden zu den Wasserlöchern treibt. (BILD 01_Rinderherde, BILD 02_Rendille_Hirten) Eine kalbende Kuh dürfen wir leider nicht fotografieren. Nach der Rundfahrt quartieren wir uns bei der katholischen Mission ein, in der wir eine angenehme Nacht verbringen.

Die dritte Streckenetappe endet in dem kleinen Dorf Merille, wo extra für uns Hühner frisch geschlachtet und leider ganz zertrümmert werden. Auf der Weiterfahrt zu Archers Post überholt uns auf der nach wie vor katastrophalen  Piste -fast fliegend- mit einer riesigen Staubfahne Josef Pichler mit seinem KTM Moped.  Zweimal trafen wir ihn bereits in Äthiopien. Vor etwas mehr als drei Stunden sei er in Moyale losgefahren! Für diese Strecke haben wir uns fast 3 Tage Zeit gelassen. Seine KTM LC 8, mit 950 qcm und 98 PS hat die gleiche Leistung wie der IVECO, braucht im Gelände fast 10 Liter auf 100 km und alle 2500 km neue Reifen. Er muss auf dieser Strecke wohl einen Schnitt von ca. 100 km/h pro Stunde gefahren, bzw geflogen sein.

In dem Dorf Archers Post besuchen wir das Samburu Culture Center. Vermutlich haben die Schlepper die Hinweisschilder abmontiert um für das „I can show you“, einen Obulus abkassieren zu können. Wir erfahren dort einiges über die Kultur der Halbnomaden und bekommen auch mit, dass die Samburus polygam sind. In dem Stamm werden nach wie vor die Mädchen vor der Pubertät beschnitten. Eine Samburu Frau mit ihrem Kopfschmuck und der Vielzahl von Halsketten zeigt das BILD 03_Samburu_Frau. Der Ewaso Nyiro fliesst an Archers Post vorbei. Es ist der erste Fluss seit dem Nil, welcher wieder Wasser führt. (BILD 04_Ewaso Nyiro)

Noch eine Strecke von einer halben Stunde für Josef Pichler, für uns aber mehr als 3 Stunden bis wir ab der Stadt Isiolo wieder Asphalt unter den Rädern haben. Wir müssen uns jetzt an den Linksverkehr gewöhnen. Auf der Piste war das ja egal. Der Asphalt bietet ein völlig neues Fahrgefühl.

Auf dem Rangelands-Campingplatz finden wir eine nette Unterkunft. Ein älteres englisches Ehepaar erzählt, welche Abenteuer es mit einem alten Mercedes 206, ohne ausreichende Bodenfreiheit, in Afrika zu bestehen hat.
Die hinterhältigen BUMPS, die es in Kenia überall kaum sichtbar gibt - meistens ohne Vorwarnung - , lassen auch uns manchmal bis zur Decke hüpfen.

 

Von Isiola bis Nairobi und die Äquator-Überquerung

Auf dem Asphalt geht es jetzt zügig bis Nairobi durch. Aus der Ferne sehen wir den Mt. Kenia mit seinen weißen Gletscherfelder, der zweithöchste Berg Afrikas. Von den Einheimischen wird er Kirinyaga, „Berg des Lichts“ genannt und gilt als Wohnstatt ihres Gottes.

Bei Nanyuki springt unser GPS-System auf 0 Grad 0 Minuten und 0,00 Sekunden und von Nord auf Süd. Wir haben soeben den Äquator überquert. Dieses Ereignis wird auch durch entsprechende Hinweistafeln und Souvenir-Ständchen markiert. Das müssen wir natürlich fotografieren. (BILD 05_Äquator).  Die Geschäftemacher sind auch zur Stelle und zeigen gegen entsprechendes Entgelt ihre Erdgravitations-Vorführung. Durch einen Trichter wird Wasser in einen Eimer geschüttet. Es bildet sich nördlich des Äquators ein rechtsdrehender Strudel, südlich des Äquators ein linksdrehender Strudel und direkt am Äquator entsteht gar kein Strudel. Ob hier wohl ein Trick dahinter steckt ?

Da wir jetzt südlich des Äquators sind, spielt uns die Sonne immer wieder einen Streich. Sofern wir uns nicht anhand der Karte oder dem GPS orientieren können, wissen wir nie so recht, wo jetzt eigentlich Süden und Norden ist.

Nairobi erreichen wir am Freitag, 04. Februar. Wir entscheiden uns nicht für das allbekannte und stadtnahe Camp Upper Hill, sondern folgen den Insidertipps unseres Afrika-Stammtisches, nämlich dem Privatcamp von dem deutschen Chris Handschuh.

 

Deutsche in Kenia

Chris Handschuh / Hauptstadt Nairobi

ist bereits seit 17 Jahren in Nairobi, und lebt mit Diana und seinen 2 Kindern in einem Vorort von Nairobi. Neben seinem Job bei BMW, betreibt Chris ein privates Camp mit Zimmervermietung und einer Werkstatt für Motorräder. Von ihm erhält man gute Insidertipps und es gibt kaum ein Fahrzeugproblem für das er keine Lösung weiß.

Kein Wunder, dass Josef Pichler auch bereits hier ist und sein Moped richten lässt. Josef wird von KTM und Touratech gesponsert und fotografiert für den im Herbst erscheinenden Bildband „Von Kairo nach Kapstadt“.
Für uns ist dieses Camp der ideale Standort um Kenia zu erkunden und unsere Fahrzeuge auch für längere Zeit sicher stehen zu lassen.

Hier in Nairobi gibt es viele moderne Einkaufs-Centren in denen wir wieder alles kaufen können, was bisher nicht zu erhalten war. Selbst dunkles Brot. Auch erstklassige Restaurants wie z.B ein typisches Suaheli Restaurant, in dem wir nicht auf Stühlen, sondern niederen Kissen sitzen, oder Rosty Nail  mit einer internationalen Küche und sehr gemütlichem Ambiente.

Nachdem unsere Fahrzeuge technisch wieder gerichtet sind, machen wir uns auf den Weg die Sehenswürdigkeiten und Nationalparks zu besuchen. Bei dieser Tour besuchen wir 


Wolfgang Tantius und seine Familie in Nakuru-Menengai

Wolfgang lebt mit seiner Frau Lydiah und seiner kleinen Tochter Claudia auf seiner Farm ganz in der Nähe des Ex-Präsidenten Moi. Als ehemaliger Bundeswehrpilot ist er in Afrika noch längere Zeit als Pilot tätig gewesen und hat hier eine zweite Heimat gefunden.

Wir freuen uns bei ihm campieren zu können und von hier Ausflüge zu unternehmen.
Gerne lassen wir uns zu einem Grillabend einladen und revanchieren uns mit einem selbstgekochten Abendessen und einem schwäbischen Kuchen. Lydiah ist begeistert, dass sie von Elisabeth und Magda auch noch das Rezept dazu erhält.

Besonders aufschlussreich für uns sind die Informationen von Wolfgang und Lydiah über Land und Leute und ihre gemeinsamen Erfahrungen. Auch er kennt


Petra Allmendinger  in der Nähe von Nyeri


Petra stammt aus dem schwäbischen Göppingen und hat zusammen mit ihrem jetzt geschiedenen Mann den Gliding Club of Kenya geführt.

Sie hat sich jetzt eine eigene Existenz aufgebaut und vermietet in einer sehr ruhigen Gegend die typischen Rundhäuser, die zum Entspannen einladen. Der Ort ist optimal um von dort Ausflüge und Safaris in die umliegenden Nationalparks und Privat-Ranch zu machen und auch den Mt Kenia zu besteigen.

Die Atmosphäre bei ihr ist sehr heimelig und familiär und wie wir uns alle überzeugen konnten ist die Küche dank ihrer Anleitung hervorragend.  Beim Sundowner und beim Abendessen gibt es viel interessanten Gesprächsstoff mit Marco einem Gast aus Böblingen und Bianca einer Ärztin, die seit Jahren mit ihrem Mann in Kenia lebt.  Nur ungern verabschieden wir uns von dem gastlichen Ort und der charmanten Gastgeberin, aber es gibt in Kenia noch viel zu sehen.

 

Nationalparks, Schutzgebiete und Sehenswürdigkeiten


Kenia ist für seine Nationalparks  berühmt. Die Eintrittspreise sind nicht gerade billig und betragen zwischen 15 und 30 US$ pro Person und 24 Stunden. Zzgl Gebühren für das Auto und Camp. Wir prüfen deshalb sorgfältig, welche Parks für uns infrage kommen.

Die folgenden Sehenswürdigkeiten haben wir bis jetzt besucht.


Lake Naivasha

Nordwestlich von Nairobi im Rift Valley, dem afrikanischen Grabenbruch liegt er auf fast 1900 m Meeres-Höhe.

In seiner Umgebung gibt es riesige Farmen mit Gewächshäuer für Gemüse und Schnittblumen, die weitgehend in holländischer Hand sind. Jede Nacht startet ein Flieger der Tonnen von Blumen nach Amsterdam bringt. Die Wasserreserven des Sees und der nährstoffreiche vulkanische Boden ermöglichen diese hohen Produktionsergebnisse.

Im Fish Eagle Inn finden wir eine schöne Camp-Site mit Schwimmbad, sauberen Duschen und viel Grün. Erstaunlicherweise hören wir viele deutsche Stimmen. Des Rätsels Lösung: Die deutsche Schule in Nairobi ist mit einer Klasse auf Exkursion. Die Marabus stolzieren mit ihren dünnen Beinen, ihrem langen Schnabel und dem schwarzen Gefieder in sicherem Abstand  an unseren Fahrzeugen vorbei. Sie wirken wie Trauergestalten.

Bei einer organisierten Boots-Safari zu den Hippos entlang von Papyrus und Zyperngras, sowie zu dem Crater LakeGame Sanctuary, einem Wildschutzgebiet, sehen wir Giraffen, Affen, Impala, Zebra und viele Vogelarten. Es  soll ca 500 verschiedene Arten hier geben. Leider klappt es mit dem Besuch der Schlangenfarm nicht, da unser Guide, sowie das Fahrzeug das uns dort hinbringen soll, wie vom Erdboden verschwunden sind. Mit einem selbst organisierten Sammeltaxi finden wir aber den Weg zu unserem Camp wieder zurück.


Krater Menengai

Ganz in der Nähe von Nakuru und Wolfgang Tantius gibt es einen riesigen Vulkankrater mit einem Durchmesser von 12 km der stellenweise 500 m tief zum Kraterboden abfällt.

Die Spitze des Kraters bietet wunderbare Ausblicke in das Riftvalley und auf Nakuru. Vor 50 Jahren wurde vom lokalen Rotary-Club ein überdimensionaler Wegweiser aufgestellt, der die Entfernungen zu den großen Städten auf dem Globus zeigt. (BILD 06_Menengai_Krater) Wir erinnern uns, dass Bernd und Sabine von unserem Stammtisch in ihren Afrikaberichten ebenfalls von diesem Wegweiser mit trockenem Humor berichtet haben und bemerkten, dass der Hinweise „13 687 km Evanston“ wohl wenig Informationsgehalt an dieser Stelle bietet.


Nationalpark Lake Bogoria

Dieser Sodasee mit seinem alkalischen Wasser liegt ebenfalls im afrikanischen Grabenbruch  auf 990 m Meereshöhe und nördlich von Nakuru.

Seine Besonderheit liegt in der riesigen Population mit tausenden von Flamingos, sowie den heißen Quellen, von denen einige als sprudelnde Geysire kochendes Wasser in die Höhe schleudern. (Bild 07_Geysir_Bogoria). Wolfgang gab uns extra frische Eier mit, um diese mit unseren Kartoffeln in einem der überdimensionalen Kochtöpfe zu garen. Am südöstlichen Ende des Sees gibt es die romantisch liegende Fig Tree Campsite, die wir ansteuern. Allerdings müssen wir mit unserem Bergegurt querliegende Baumstämme wegräumen. Für das Lagerfeuer gibt es Feuerholz im Überfluss. Bei einer herrlich romantischen Lagerfeuer-Stimmung lassen wir den schönen Tag ausklingen. Am nächsten Morgen sehen wir noch Antilopen, Kudus, Wildschweine, Perlhühner und natürlich Affen.


Thomson Wasserfall

Obwohl Trockenzeit herrscht, stürzt erstaunlich viel Wasser von dem Ewaso Narok Fluss in direktem Fall 72 m tief in den Abgrund. Der Wasserfall mit dem dabei entstehenden Wassernebel ist wirklich eine Augenweide und wird von vielen Touristen besucht.
Die in der Nähe befindliche Thomsons Fall Lodge aus der englischen Kolonialzeit bietet ein super gepflegtes Camp mit Feuerstellen und Feuerholz. Die Bar und das Restaurant der Lodge verbreiten mit ihren Holzbohlenböden und der gepflegten Atmosphäre eine gute Portion englische Nostalgie. Wir fühlen uns richtig wohl.


Die Solio Ranch

in der Nachbarschaft von Petra Allmendinger und in der Nähe des Aberdare Nationalparks ist eine besondere Empfehlung von Petra. Die Ranch wurde Anfang des Jahrhunderts von einem englischen Adligen aufgebaut und ist ein privates Wildschutzgebiet, das einen Besuch wirklich lohnt. Die Savannenlandschaft wird von einem Fluss durchzogen und wir haben die Chance außer Elefanten, so ziemlich alle großen Wildtiere und dies sogar vor dem Hintergrund des Mt Kenia zu sehen. (BILD 10_Wasserbueffel und 11_Giraffen). Besonders die fast ausgestorbenen Nashörner leben dort in der Spitzmaul- und Breitmaul Version in größerer Anzahl. (BILD 08_Nashorn) Wir können das Auswildern eines 3-jährigen Weibchens und den Abtransport in einen Nationalpark miterleben. (BILD 09_Auswilderung). Erstaunlich, dass das 1,6 Tonnen schwere Tier (erwachsen 3 bis 4 to) nach dem Aufwachen aus der Narkose nicht wie erwartet protestiert und brüllt. Nein, es weint wie ein kleines Kind und das geht schon etwas auf das Gemüt.

In diesem Park ist auch das Aussteigen aus dem Fahrzeug kein Problem. Allerdings muss vor dem Eintritt unterschrieben werden, dass der Besuch auf eigene Gefahr geschieht und die Verwaltung nicht für evtl Unfälle verantwortlich gemacht werden kann.

Besonders schön ist, dass wir innerhalb der Ranch in einem ruhigen Camp mit Wasser und Feuerholz übernachten können.  In der Holzkohlen-Glut unseres Lagerfeuers üben wir uns im Brot backen. Das Ergebnis lässt sich sehen, ist aber noch steigerungsfähig.


Amboseli National-Park

Das grandiose Panorama des schneebedeckten Kilimanjaro mit Zebra im Vordergrund – dieses Bild ist zum Inbegriff von Afrika geworden. (BILD 12_Zebra_Kilimanjaro). Deshalb zählt der Amboseli-Nationalpark an der Grenze zu Tansania zu den meistbesuchten Nationalparks in Kenia. Er besitzt sogar einen eigenen Airstrip, auf dem täglich Besucher aus Nairobi eingeflogen werden. Obwohl ein heißes, trockenes Klima mit sehr wenig Niederschlag vorherrscht, gibt es dank ergiebiger Quellen die vom Regen und Schmelzwasser des 5 900 m hohen Berges gespeist werden, ein ausgedehntes Sumpfgebiet. Tiere gibt es im Überfluss. Vor allem Gnus, Zebras und ca 1000 Elefanten, von denen jeder jeden Tag ca 180 kg frisches Futter vertilgt. Kein Wunder, dass enorme Vegetationsschäden auftreten.

In den Grenzen des National-Parks haben die Masai´s ihre traditionellen Weidegebiete. Früher haben sie die Wildtiere getötet, um ihre Weiderechte zu verteidigen. Heute integriert man die Masai soweit wie möglich mit abgezäunten Weidegebieten, als fest angestellte Ranger und auch der Campingplatz auf dem wir übernachten wird von den Masai´s verwaltet. Im Park gibt es auch komfortable Lodges in denen für eine Übernachtung bis zu 300 US$ bezahlt werden müssen.

Bei der Rückfahrt über den Grenzort Namanga, kaufen wir noch Holztiere und Schmuck von den Masai´s ein. Wir beschweren uns über die überhöhten Preise und handeln einen ca halb so hohen Preis wie gefordert aus. Die Begründung des Ladenbesitzers für die überhöhten Preise ist einfach:  „Die Amerikaner und die Japaner zahlen jeden geforderten Preis“.


Lake Magadi

Über eine kaum befahrene Piste die nur bei gutem Wetter zu benutzen ist, fahren wir vom Amboseli Park in den Westen in Richtung Lake Magadi. Unser Mobil wird wieder mal zum Taxi. Sieben Masai steigen ein, einer steigt aus, zwei steigen wieder ein. Der ablußlose See liegt im afrikanischen Grabenbruch kurz vor der Grenze zu Tansania auf  600 m Meereshöhe. Magadi gilt als einer der heißesten Orte in Kenai mit einer Durchschnittstemperatur von 34 Grad C und einer Tagestemperatur von deutlich über 40 Grad. Zu einem großen Teil besteht der See aus einer festen Sodasalz-Fläche und gilt als weltweit zweitgrößtes Vorkommen von Natriumcarbonat, das bei der Herstellung von Seife und Glas industriell benötigt wird. In der Sodafabrik arbeiten mehr als 1000 Menschen bei guter Bezahlung und Sozialleistungen.  Sonst würde es dort niemand aushalten. Selbst ein Golfplatz ist dort angelegt. Allerdings findet man keine Grüns, sondern Browns. Gespielt wird in der Hitze allerdings wenig. Ein Ort mit einer seltsamen Stimmung indem auch die Masai´s mit ihren roten Gewändern und die Frauen mit Ihrem Ohr- und Halsschmuck dazu beitragen. (BILD 13_Massai_Frau).

Zum campieren ist es uns zu heiß, so entschließen wir uns das Camp beim


Archäologischen Museum in Olorgesailie

anzusteuern. Dort können wir die Ausgrabungen von Artefakten  aus der Altsteinzeit besichtigen, welche vor 400 bis 500 000 Jahren benutzt wurden. Es ist einer glücklichen Verkettung von Umständen zu verdanken, dass die Funde in so guter Qualität erhalten geblieben sind. Bevor wir uns wieder in unser Camp in Nairobi zurückziehen, besuchen wir noch die


NGong Hills mit 2461 m

Sie liegen ca 30 km süd-westlich von Nairobi und bieten eine schöne Aussicht. Zwischen Nairobi und den NGong Hills befand sich auch die Wirkungsstätte und die Ranch von Karen Blixen der dänischen Schriftstellerin, die mit ihrem Buch „Jenseits von Afrika“ weltberühmt wurde. Ihr Buch wurde mit den Schauspielern Maryl Streep, Robert Redford und Klaus Maria Brandauer verfilmt und wurde ein stimungsvoller Kult-Film mit dem gleichnamigen Titel
„Jenseits von Afrika“.

 

Viele Grüße von

Magda und Falk
Elisabeth und Horst

 

Dieselpreise pro Liter, sowie Wechselkurse und Grenzgebühren

Äthiopien:
Diesel teilweise knapp:  1 Liter 3,70 bis 5,50 Birr wenn Versorgung knapp
1 Euro ca. 11 Birr
Keine Bankomaten
Ausreise problemlos ohne Gebühren, ohne Kontrolle

 

Kenia:
Einreise bei vorhandenem Visa problemlos ohne Kontrolle.
Straßengebühr berechnet nach km für Durchreise bis Tansania 45 US$
Diesel 1 Liter zwischen 56 und 58 KSH (Kenia-Schillinge)
1 Euro knapp 100 KSH
Bankomaten in jeder größeren Stadt